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Durchfallerkrankungen bei Vögeln

Am Vogelkot lassen sich verschiedene Erkrankungen erkennen. Bei regelmäßiger Kontrolle des Vogelkotes und aufmerksamer Beobachtung des Vogels lassen sich viele ernsthafte Erkrankungen bereits im Frühstadium erkennen. Um mögliche Ursachen für Veränderungen des Vogelkotes deuten zu können, sind einige Kenntnisse über die anatomische Anordnung der Verdauungsorgane von Vorteil.

Verdauungsorgane der Vögel

1. Speiseröhre

2. Kropf

3. Drüsenmagen

4. Muskelmagen

5. Leber

6. Bauchspeicheldrüse

7. Dünndarm

8. Harnleiter u. Nieren

9. Blinddarm

10. Eileiter (Legedarm - bei Hennen)

(Samenleiter - bei Hähnen)

11. Kloake

Die meisten Vögel haben einen Kropf. Er ist eine beutelförmige Erweiterung im oberen Bereich der Speiseröhre, der als Voratsspeicher ihrer Nahrung dient. Im Kropf wird das Futter mit Speichel und Wasser angefeuchtet und regelrecht eingeweicht, aber es findet noch keine Verdauung statt. Daher besitzen Körnerfresser wie z.B. Kanarienvögel und Wellensittiche einen relativ großen Kropf, da dies bei harten Sämereien von Vorteil ist. Von dort aus gelangt das Futter in den Drüsenmagen, wo es mit wichtigen Verdauungssäften wie Salzsäure und Pepsin (Verdauungsenzym) angesäuert wird. Dadurch wird die Löslichkeit von Calcium verbessert, da dies besonders für Hennen zur Eischalenbildung wichtig ist. Danach wird der Futterbrei im Muskelmagen mechanisch zerrieben mithilfe der kräftigen Muskelschicht des Magens, den aufgenommenen Steinchen, Grit, Muschelstückchen und Sand. Dies wirkt auf die Futterkörner, wie mahlende Mühlsteine. Nun verlassen die zerriebenen Nahrungsbestandteile den Muskelmagen und erreichen den ersten Teil des Dünndarms, wo Enzyme aus der Galle, der Bauchspeicheldrüse und der Darmschleimhaut beigemischt werden. Diese Enzyme spalten Nährstoffe, Fette und Stärke, sodass sie auf dem weiteren Weg im Dünndarm absorbiert werden können. Da Vögel einen relativ kurzen Dünndarm besitzen und somit die Passagezeit der Nahrung kurz ausfällt, ist es sehr wichtig, reichlich Grit für die Vögel anzubieten, womit eine gute Vorarbeit des Muskelmagens begünstigt wird. Worauf anschließend die nötigen Nährstoffe im Dünndarm besser aufgespalten und vom Organismus des Vogels leichter aufgenommen werden können. Ein Dickdarm ist bei Vögeln praktisch nicht existent, lediglich 2 Blinddärme, diese tragen jedoch kaum etwas zur Verdauung bei und nicht alle Vogelarten besitzen Blinddärme, sie fehlen unter anderem bei Tauben, Finkenvögeln und Papageienarten. Am Ende mündet der Dünndarm in die Kloake, wo ebenfalls Harnleiter und innere Geschlechtsorgane enden. Vögel setzen Kot und Harn nicht getrennt, wie Säugetiere ab, sondern immer gemeinsam. Als Besonderheit ist noch zu erwähnen, daß Vögel keine Harnblase besitzen, sondern ihren Harn in konzentrierter Form als weiß-gelbliche Harnsäure mit dem Kot ausscheiden.

gesunder Vogelkot von Kanarien gesunder Vogelkot nach reichlich Grünfutterverzehr

gesunder Vogelkot

gesunder Vogelkot nach reichhaltigem Grünfutterverzehr

Man erkennt eine deutliche, grünliche Einfärbung des Kotes.

gesunder Vogelkot von brütendem Weibchen gesunder Vogelkot, jedoch von brütendem Weibchen abgesetzt

gesunder Vogelkot, jedoch von brütenden Weibchen. Dieser fällt im Volumen 2-3 mal größer aus, weil die Weibchen währen der Brut seltener Kot absetzen, aber dafür größere Kotballen. Also nicht erschrecken, wenn sie solche, oder noch größere während der Brutzeit in Ihrem Käfig finden!!!

gesunder Vogelkot von brütendem Weibchen. Ein deutlich größerer Kotballen. 2-3 mal mehr Kot- und Harnanteil, als bei normalem Kotabsatz.

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Nun noch einige Erläuterungen zu den einzelnen Bestandteilen der Vogelexkremente und deren Veränderungen, die durch routinemäßige Kontrolle von aufmerksamen Vogelbesitzern, sehr wichtige Hinweise liefern, zu Diagnose und frühzeitiger Erkennung von verschiedenen Erkrankungen.

Bestandteil: Kot
Schwärzlich, bräunlicher bis grünlich-gelber Kot. Mehr oder weniger fester Kotanteil, abhängig von Futter oder eventueller Erkrankung. Darüber hinaus sind noch zu erwähnen und zu berücksichtigen, die Vögel, die einen Blinddarm besitzen (Hühnervögel). Sie setzen einen Speziellen, schwarz bis grünlich-schaumigen Blinddarmkot ab. Solch ein Blinddarmkot entsteht kurz vor der Ausscheidung, indem durch das Zusammenziehen der Kloake, der Harn nochmals in die Blinddärme gepresst wird. Dort werden gewisse Anteile von Mineralien und Wasser nochmals absorbiert. Nun wird die restliche Harnsäure als gelblich-weiße, schaumige Schicht, die den Kotstrang umgibt, ausgeschieden. Bei Vögeln, wie den Kanarien, ohne große Blinddärme, sind die einzelnen Kotanteile relativ gut abgegrenzt zu erkennen, ohne diese Aufschäumungen des Harnanteils.

Bestandteil: Harn
a.) Harnsäure - weiße bis weißlich-gelbe cremige Masse.
b.) flüssiger Harnanteil - eine wässrige, farblose, klare Flüssigkeit.

Diese Bestandteile werden im Aussehen, der Farbe und in Konsistenz sowie der Menge der Ausscheidungen von verschiedenen Faktoren und Umständen beeinflusst.

Beim gesunden Vogel: z. B. Vogelart, Nahrung, Nahrungsmenge, Tageszeit und Wassermenge sowie Brut- und Paarungsaktivität.

Beim kranken Vogel: z. B. Infektionen durch Bakterien, Pilze und Viren, Endo-Parasiten (Parasiten im Körperinneren der Vögel), Erkrankungen der Bauchspeicheldrüse, Vergiftungen, Leber- und Nierenerkrankungen sowie eine fehlerhafte Ernährung.

Deshalb ist eine, wie schon oben erwähnte, regelmäßige Kontrolle auf Veränderungen des Kotes sehr wichtig!!!

Sehr hilfreich ist ein einfacher Versuch, um herauszufinden, wie der Vogel sich am Tage, und in der Nacht verhält, indem man den Käfig mit Papier auslegt. Einmal am Tage und einmal in der Nacht. Gesunde Vögel sind tagsüber meistens in Bewegung, demnach ist der Kot über das gesamte Papier auf dem Käfigboden verteilt. Kommt es zu größeren Kotansammlungen an einzelnen Stellen auf dem Papier, deutet dies darauf hin, dass der Vogel erkrankt ist und aufgeplustert, meist schlafend tagsüber auf einer Stelle sitzt und sich nur wenig oder gar nicht bewegt.

Kotverteilung am Tage

Vogel bewegt sich, Kot auf dem ganzen Käfigboden verteilt.
Vogel ist gesund.

Vogel sitzt immer auf der gleichen Stelle, aufgeplustert und schläft viel am Tage. Vogel ist krank.

Genau umgekehrt verhält es sich in der Nacht. Gesunde Vögel schlafen ruhig und so sammelt sich der Kot unter den Schlafplätzen der Vögel. Unruhig schlafende Vögel wechseln oftmals die Sitzplätze in der Nacht. Dies ist ein Anzeichen auf Parasiten (Rote Vogelmilben, Schwarze Milben, Federmilben, Federlinge usw.).

Kotverteilung in der Nacht

Vogel schläft ruhig, Kotansammlung unter seinem Schlafplatz. Vogel gesund.

Vogel schläft unruhig, Kot ist im Käfig verteilt. Vogel ist krank, sehr wahrscheinlich von Parasiten geplagt.

Nun zu den verschiedenen Formen von Durchfallerkrankungen.

Typische Veränderungen und ihre jeweiligen Ursachen

Starke Farbveränderungen des Kot- und Harnanteils

1. Gelb- grünlicher Kot

Eine Farbveränderung zu gelb-grünlichem Kot und Harns, durch eine übermäßige Ausscheidung von Gallenfarbstoff, lässt auf eine Lebererkrankung schließen. Ursachen dafür sind womöglich eine Leberentzündung. Auslöser hierfür sind Bakterien (z. B. Megabakterien, Psittakose-Papageienkrankheit), Viren (Mycoplasmen) oder Endo-Parasiten, aber auch Schädigungen der Leber, verursacht durch Vergiftungen, führen zu ähnlichen Farbänderungen des Kotes.

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2. Dunkelbraun-schwärzlicher oder rötlich gefärbter Kot und Harn

Verursacht durch Blutbeimischung im Kot. Gelangt das Blut im oberen Darmbereich unter den Kot, wird es bei dem weiteren Verdauungsvorgang mitverdaut und färbt sich dunkelbraun bis schwärzlich. Stammt es aus dem unteren Darmbereich, färbt es den Kot deutlich rot bis hellrötlich-braun. Ursachen hierfür sind schwere Infekte des Darmbereichs mit Bakterien, starker Parasitenbefall mit z. B. Kokzidien, Salmonellen oder eventuelle Vergiftungen, die Darmblutungen verursachen.

Bei gesunden Tieren treten ähnliche Farbveränderungen auf, durch farbstoffhaltiges Futter wie Karotten, Heidelbeeren, Brombeeren, Himbeeren, Kirschen und Holunderbeeren usw. Einige Farbveränderungen entstehen durch Tierkohle oder sonstige Futtermittel, hauptsächlich im Zeitraum einer Futterumstellung.

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3. Hellgelb bis graubrauner aufgedunsener, voluminöser Kot- (Bauchspeicheldrüsenentzündung)

Ein derartig hellgelber bis graubrauner voluminöser, aufgedunsener Kot deutet auf eine schwere Bauchspeicheldrüsenerkrankung mit heftigen Störungen der Fett- und Stärkeverdauung hin. Sie ist auch Insulinproduzent und verantwortlich für einen geregelten Zuckerstoffwechsel. Geschieht dies nicht oder nur teilweise, ist eine Diabetes (Zuckerkrankheit) wie bei uns Menschen die Folge.
Eine bei Vögeln eher selten auftretende akute Entzündung der Pankreas (Bauchspeicheldrüse) ist meist schon die Folge einer Leber- und Gallenfunktionsstörung. Da die Zugänge von Leber, Galle und Bauchspeicheldrüse ineinander in den Darm münden, kann es zu Stauungen führen. Bedingt durch Stoffwechselstörungen, die meistens von Fehlernährungen ausgelöst oder von viralen und bakteriellen Infekten verursacht werden. Stellt man ein solches Absetzen von Kot fest, sollte man dringend einen fachkundigen Tierarzt aufsuchen, was eine schnelle Behandlung ermöglicht!!! Durch die Stauungen der Bauchspeichelflüssigkeiten schwillt diese an und entzündet sich. Wenn dieser Zustand nicht behandelt wird, kommt es unweigerlich zu einer Zerstörung des Bauchspeicheldrüsengewebes, was auch andere Organe wie Nieren, Leber und Galle in Mitleidenschaft zieht oder ein völliges Versagen dieser hervorruft. Somit ist ein derart erkrankter Vogel zum Tode verurteilt. Sonstige Anzeichen für eine Bauchspeicheldrüsenerkrankung, neben den auffälligen Kotballen, fressen die betroffenen Tiere viel und magern trotzdem weiter ab, da die Nahrung nicht mehr richtig in deren Einzelteile aufgespalten wird und somit nicht mehr vom Vogelkörper verwertet werden kann. Es entsteht eine regelrechte Unterernährung. Entweder verhungert der Vogel oder verstirbt an einem folglich resultierenden Organversagen. Also dringend einen Tierarzt aufsuchen!!!

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4. Durchfall - weicher, unförmiger Kot und Harnanteil

Der Kotanteil ist wässrig, ungeformt und meist mit dem Harn verschwommen, sodass die einzelnen Anteile, wie bei einem gesunden Kot, nicht mehr abgegrenzt zu erkennen sind. Manschmal mit schaumigen Blasen überzogen und von schlechtem Geruch begleitet. Die Federn um die Kloake sind meist stark verschmiert mit dem gleichen Durchfallkot. Mögliche Ursachen für richtige Durchfälle sind Infektionen mit Bakterien oder Pilzen ("Candida albicans", der sich meist nach Antibiotikagaben im Darm ansiedelt) sowie Parasiten (Trichomonaden, Spulwürmern, Kokzidien, Giardien usw.).Es kann auch zu blutigen Durchfällen kommen, verursacht durch Vergiftungen, Tumore in den Därmen oder innerer Erkrankungen. Durchfallerkrankungen führen sehr schnell zur Austrocknung des Vogels, bedingt durch den hohen Flüssigkeitsverlust, der bei kleineren Vögeln wie den Kanarien innerhalb von 2-3 Tagen zur massiven Lebensbedrohung wird, wenn nicht schon zum Tode führen kann. Darum ist es sehr ratsam, mit dem an richtigem Durchfall erkrankten Vogel einen fachkundigen Tierarzt aufzusuchen. Der durch eine Untersuchung einer Kotprobe die genaue Ursache feststellen kann und die richtige Therapie mit den nötigen Medikamenten festlegt. An diese sollte man sich genauestens halten, um eine vollkommene Heilung zu erzielen, ansonsten kann es zu sehr schweren Rückfällen der Durchfallerkrankung kommen!

Beim gesunden Tier kann es zu Durchfall ähnlichen Ausscheidungen kommen, bedingt durch Futterumstellungen oder übermäßigem Verzehr von Obst, Gemüse, Weichfutter und Grünfutter. Auch die Aufnahme von reichlich Trinkwasser eventuell während des Vogelbades führt zu flüssigerem Harnanteil und wird sehr gerne mit echtem Durchfall verwechselt.

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5. Durchfallerkrankung durch Parasitenbefall (Spulwürmer)

Bei einem schweren Befall sind mit bloßem Auge eventuell Würmer im Kot zu erkennen oder nach einer durchgeführten Wurmkur, weil die abgetöteten Würmer mit ausgeschieden werden. Darum dient eine mikroskopische Kotuntersuchung zum Nachweis von Parasiten, deren Larven oder Eiern. Weitere Einzelheiten zu Würmern und Parasiten findet ihr unter:

Wurmbefall bei Vögeln

oder

Endo Parasiten

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6. Unverdautes Körnerfutter und Futterreste im Kot

Es handelt sich meist um eine schwerwiegende Erkrankung der betroffenen Vögel, mit dem Namen "Macrorhabdiose". Die Erreger "Macrorhabdus ornithogaster" sind 30-60 µm große, stäbchenförmige Hefepilze, die Drüsen- und Muskelmagen von Kanarien, Wellensittichen, Nymphensittichen, Agaporniden (Unzertrennliche) besiedeln. Sie verursachen eine Verdickung der Magen, die stark mit Schleim bedeckt sind. Die Vögel wirken teils apathisch mit aufgeplustertem Gefieder. Häufig erbrechen sie sich und haben grünlichen, breiigen Durchfall, indem zahlreiche unverdaute Körner zu finden sind. Teils fressen die betroffenen Vögel noch mehr als gewöhnlich und magern trotzdem immer weiter ab, weil die aufgenommene Nahrung nicht mehr verdaut und aufgespalten wird. Die Nährstoffe können somit nicht mehr vom Organismus des Vogels aufgenommen werden. Früher war diese Erkrankung als "Megabakteriose" und "Going Light Syndrom" (Leichter werden der Vögel) bekannt, bis man die eigentlichen Erreger identifizieren konnte. Ich gebe meinen Vögeln zur Vorbeugung gegen Bakterien, Viren, Pilze und Parasiten GKE (Grapefruitkern-Extract) 2-mal in der Woche 1-4 Tropfen GKE je nach Hersteller auf 300 ml Trink- und Badewasser. Grapefruitkern-Extract ist rein natürlich, wirkt wie ein Antibiotikum und ist ohne jegliche Nebenwirkungen.
Weitere Informationen zu Grapefruitkern Extract: HIER

Sollten bei Ihren Vögeln diese Durchfallsymtome mit unverdauten Körnern und Futterresten im Kot, sowie zeitweises Erbrechen auftritt, besuchen Sie schnellstens einen fachkundigen Tierarzt. Denn ohne eine rasche Behandlung führt diese Erkrankung unweigerlich zum Tode, durch Auszehrung und Entkräftung. Ein regelrechtes Verhungern des Tieres ist die Folge, wegen mangelnder Nährstoffversorgung des Vogelkörpers.
Die häufigste Übertragung der Macrorhabdiose geschieht über infizierten Kot. Weitere Ansteckung besteht bei der Fütterung der Nestlinge durch die infizierten Elterntiere und bei der Paarfütterung. Aber nicht alle infizierten Vögel müssen zwangsläufig daran erkranken. Ein maßgeblicher Auslöser ist Stress jeglicher Form, durch Käfigwechsel, wechselnder Vogelbesatz, heftige Streitigkeiten unter den Voliereninsassen (bei falschem Vogelbesatz in den Volieren) usw., was eine starke Schwächung des Immunsystems zur Folge hat. Ich bin der Meinung, dass noch sekundäre bakterielle oder virale Infektionen eine große Rolle spielen, wenn diese Erkrankung zum Ausbruch kommt. Also bei Auftreten der genannten Symptome, gleich ohne lange Verzögerung zum Tierarzt, der über Kotuntersuchungen den Erreger bestimmt und mit der notwendigen Therapie und Medikamenten den Vogel behandeln wird.

Ähnliche Symptome können bei der "Neurogenen Drüsenmagenerweiterung" (PPD) auftreten, die jedoch häufiger bei größeren Papageienarten auftritt und nach neuesten Erkenntnissen von Herpesviren ausgelöst wird, die sich auf dem Nervensystem des Drüsen- und Muskelmagentraktes einnisten und diese Erkrankung als nicht heilbar gilt, sondern lediglich bei sehr guter, spezieller Pflege gelindert werden kann. Unverdaute Körner im Kot können auch bei Mykobakterien, Hefepilzen wie "Candida albicans", bei Parasitenbefall und Bauchspeicheldrüsenerkrankungen auftreten.

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7. Vermehrte Harnausscheidung

Eine vermehrte Flüssigkeitsausscheidung deutet unter Umständen auf eine bakterielle oder virale Infektion der Nieren hin. Es könnte sich auch um eine Schädigung der Nieren handeln, verursacht durch Pilzgifte oder Schwermetalle, wie Blei oder Zink, die beim knabbern am Gitter des lackierten Käfigs aufgenommen werden. Die Nieren sind nicht mehr in der Lage den Harn zu konzentrieren. Dies führt zu hohen Flüssigkeitsverlusten, somit unweigerlich zur Austrocknung der betroffenen Vögel. Das Blut verdickt sich, was zu einer Verlangsamung des ganzen Organismus führt, bis hin zum Tode, falls dieser Zustand nicht rechtzeitig erkannt und gehandelt, behandelt wird. Bei Nierenerkrankungen kann es auch zu Aufschäumungen der Harnflüssigkeit kommen, die denn Kotstrang umhüllt, jenach Schweregrad der Nierenschädigung.

Verschiedene Formen von Blutzuckererkrankungen (Diabetes mellitus) führen zu erhöhter Wasseraufnahme und somit zu vermehrter Ausscheidung der Flüssigkeit. Diabetes ist bei Vögeln aber sehr selten. Bei gesunden Vögeln kommt es zu vermehrter Flüssigkeitsausscheidung durch Gemüse, Obst, Weichfutter, Salate und vermehrter Wasseraufnahme an heißen Tagen. Bei Stress durch Transporte zu Ausstellungen, Tierarztbesuchen oder Besitzerwechsel ist eine erhöhte, flüssige Harnausscheidung normal, ebenso während der Tage der Eiablage.
Wenn ein Verdacht auf Erkrankung besteht, sollte man auf jeden Fall einen fachkundigen Tierarzt aufsuchen!!!

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8. Es wird nur Harn ausgeschieden - Kotstrang fehlt

Der Kotstrang fehlt meist ganz und es wird nur Harnflüssigkeit ausgeschieden. Anhand der Farbveränderungen des Harns lassen sich genauso wie beim Kot, verschiedene Krankheiten erkennen. Bei gelb-grünlicher Färbung des Harns liegt meist eine Lebererkrankung vor, die zu erhöhter Ausscheidung grüner Gallenflüssigkeit führt. Entstehen im Harntrakt Blutungen verfärbt sich die Harnflüssigkeit rosa- bis rot. Die Ursachen für die Verfärbungen des Harns sind ähnlich denen beim Kot.
Der Kotanteil fehlt oder ist stark verringert und es wird nur Harnflüssigkeit ausgeschieden. Dies kann verschiedenste Ursachen haben, z. B. Verletzungen des Schnabels und der Schnabelhöhle, somit kann der betroffene Vogel kaum oder kein Futter aufnehmen. Verletzungen durch Fremdkörper im Kropf. Beläge im Schnabel, der Speiseröhre und Kropf durch Bakterien, Pilze oder Parasiten wie z. B. Trichomonaden. Verschiedene Erkrankungen führen zu Appetitlosigkeit. Schmerzhafte Veränderungen eventuell zur gänzlichen Verweigerung der Futteraufnahme und bei Erkrankungen im Kropfbereich durch Infektionen, Verletzungen oder Entzündungen wird meist das aufgenommene Futter wieder erbrochen. Störungen der Darmpassage durch Magendilatation (Magenerweiterung), Fremdkörper oder Tumore im Darmbereich, Verletzungen und Verwachsungen im Darm, Einengung des unteren Darms bei Legenot durch feststeckende Eier oder Tumore in der Bauchhöhle und benachbarten Organen.
Bei gesunden Vögeln tritt ein solches Kot-und Harnbild auf, wenn der Vogel längere Zeit nichts gefressen hat. Bei längerem Transport ohne Futter, oder wenn der Vogel kein Futter bekommen hat, oder es nicht erreichen konnte. Auch früh morgens, vor der ersten Futteraufnahme setzt der Vogel nur Harnflüssigkeit ab. Dies nennt sich auch "Hungerkot".
Verstopfungen wie beim Menschen oder Säugetieren sind bei Vögeln eher sehr selten.

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9. Übermäßige Mengen an weißlich-gelber Harnsäure wird ausgeschieden

Wird in übermäßiger Menge weißlich-gelbe Harnsäure ausgeschieden, ist dies ein Anzeichen auf falsche Ernährung, wenn nicht schon eine Nierenschädigung vorhanden ist, ausgelöst von zurückliegenden Erkrankungen die Leber und Nieren belasteten. Sollte man schon im Vorfeld eine vermehrte Wasseraufnahme oder eine Veränderung des Kotes ins grünlich- wässrige, Probleme mit den Füßen und Fußgelenken sowie schon auftretende Knoten an Fuß- und Zehengelenken bemerken, leidet ihr Vogel an einer Gichterkrankung. Gicht ist eine Stoffwechselerkrankung, bei der die Nieren nicht mehr in der Lage sind, die anfallende Harnsäure ordnungsgemäß auszuscheiden. Meist bemerkt man als Vogelhalter die Krankheitsanzeichen erst spät oder manchmal zu spät. Bei an Gicht erkrankten Vögeln lagert sich die Harnsäure an den Gelenken der Füße ab, wo sie sichtbar als kleine weißlich-gelbe Knoten sind, mit umliegendem rötlich, entzündetem Gewebe. Diese Knoten sind sehr schmerzhaft für die Vögel, sodass sie sich nur noch wenig oder in schweren Fällen die Fortbewegung einstellen. Die zweite Variante ist die, bei der sich die Harnsäure auf den inneren Organen (Herz, Leber und Nieren) anlagert. Diese ist nur vom Tierarzt über eine Blutuntersuchung festzustellen. Wenn Gicht im Frühstadium erkannt wird und noch keine große Schädigung innerer Organe vorliegt, kann dem betroffenen Vogel eventuell mit Medikamenten geholfen werden, die vom behandelnden Tierarzt verordnet werden. Im fortgeschrittenen Stadium sind meist die Schmerzen so stark und nur noch das Hinauszögern der Krankheit möglich. So sollte man sich genau überlegen, ob ein Erlösen des Tieres von seinen Qualen nicht besser wäre! Oje, hört sich nicht gut an!
Den einzigen Einfluss, den ein Vogelbesitzer auf eine Gichterkrankung hat, dem Vogel den Verzehr von eiweißreicher, fetter, salzhaltiger Nahrung vom Tisch zu untersagen. Diese menschliche Nahrung belastet die Vogelnieren so stark, dass es zu Schädigungen kommen kann, die zu Gichterkrankungen führt.

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